PAK - kritischer Begleitstoff von Asbest

Unter PAK versteht man eine Gruppe von Molekülen, die als polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe zusammengefasst werden. Es handelt sich um große Moleküle, deren Grundgerüst aus Benzolringen besteht. Sie sind natürlich Bestandteile von Erdöl oder Kohlen. PAK können aber auch bei der Verbrennung von organischen Stoffen neu gebildet werden.

PAK wirken auf die Haut und die Schleimhäute der Augen und Atemwege. Dort führen sie zu Entzündungsreaktionen. Bei oraler Aufnahme größerer mengen können auch Reizungen der Verdauungsorgane auftreten.

Bei einigen PAK wurde auch eine eindeutige krebserzeugende Wirkung nachgewiesen. Es wurden kausale Zusammenhänge mit Lungen-, Kehlkopf-, Hautkrebs sowie Magen- und Darmkrebs bzw. Blasenkrebs entdeckt. Weiterhin zeigen einige PAK erbgutverändernde und/oder fortpflanzungsgefährdende Eigenschaften

Was haben Asbest und PAK miteinander zu tun?

PAK sind natürlich Bestandteile von Erdöl und finden sich insbesondere in der schwerflüchtigen Fraktion wieder. Diese Pechfraktion ist sehr wasserfest. Daher wurde sie für wasserbelastete Baustoffe eingesetzt. Typische Produkte sind Dachpappen oder Bodenkleber in Feuchträumen. Diese Produkte sind neben der Feuchtigkeit auch deutlichen Zugkräften ausgesetzt. Diese konnte man gut mit Asbestfasern abfangen. Daher wurde den Teerprodukten oft Asbest beigemischt.

PAK haltige Produkte waren bis 1984 zulässig. Ausnahmeregelungen lassen weiterhin den Einsatz für Spezialfälle zu. Bei der Sanierung eines Gebäudes sollten alle schwarzen Beschichtungen und alle dunklen Baustoffe, die in wassergefährdeten Bereichen eingebaut wurden auf PAK kontrolliert werden. Je nach PAK Gehalt sind unterschiedliche Entsorgungsmaßnahmen vorgesehen. Dabei ist aber auch entscheidend, ob das Material Asbestfasern enthält.